Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Omar Kent Dykes & Jimmie Vaughan: Big Town Playboy (Review)

Artist:

Omar Kent Dykes & Jimmie Vaughan

Omar Kent Dykes & Jimmie Vaughan: Big Town Playboy
Album:

Big Town Playboy

Medium: CD
Stil:

Blues

Label: Ruf Records
Spieldauer: 41:28
Erschienen: 16.03.2009
Website: [Link]

Ich beobachte OMAR KENT DYKES eigentlich schon seit fast zehn Jahren. Ich glaube ihn aber erst seit einem persönlichen Urknall zu kennen. Es war 2005 bei den Leverkusener Jazztagen, als mir der OMAR mit seinen HOWLERS und einem fulminanten Set schlichtweg die Socken auszog. Live ist Mr. Dykes nämlich wirklich ein echter „Heuler“, aber einer der es schafft, diese Live-Atmosphäre auch auf einen Tonträger zu bannen. Dieser Gig wurde übrigens unter dem Titel „Bamboozled“ als CD veröffentlicht, die ich jedem an Blues-Rock Interessierten empfehlen möchte.

Nun ist die OMAR & THE HOWLERS-Kiste nicht mit seinem Projekt mit JIMMIE VAUGHAN zu vergleichen. Hier wütet nicht der Blues-Rock-Bär, vielmehr wird hier sehr traditionell und gepflegt „gebluest“. Das Album „Jimmy Reed Highway“ eröffnete 2007 die Zusammenarbeit mit Omars kongenialem Partner Jimmie Vaughan, dem Bruder des großen STEVIE RAY VAUGHAN.
Hier sind ein paar erläuternde Worte angebracht: Der „Jimmy Reed Highway“ ist ebenso von Legenden umwoben, wie ROBERT JOHNSONs mythische „Crossroads“. Er existiert in den Köpfen von Menschen des Südens der US, die dort im Zeitalter der Rassentrennung aufgewachsen sind. Diese trotzten ihren Eltern, den Gesetzen und allen Konventionen der vornehmen Gesellschaft, um dem Aufruf eines Bluesman’s, JIMMY REED, zu folgen, den Blues als Heiler für tiefe gesellschaftliche Wunden zu nutzen. Somit überschritten sie die Grenze, die „Schwarz“ und „Weiß“ trennte, zu einem Zeitpunkt, als die Apartheid noch das gesellschaftliche Leben bestimmte. JIMMY REED war ihre Leitfigur - mit ihm feierte eine ganze Generation live und vor dem Radio und leitete somit einen Umbruch ein. OMAR KENT DYKES’ und JIMMIE VAUGHANs neues Album „Big Town Playboy“ ist ein weiterer Meilenstein auf dem Jimmie Reed Highway.

Dykes und Vaughan interpretieren auf „Big Town Playboy“ zwölf Blues-Klassiker u.a. von JOHN LEE HOOKER, IVORY JOE HUNTER, SMOKEY SMOTHERS und JIMMY CRACKLIN. Selbstverständlich dürfen zwei Nummern von JIMMY REED ebenso wenig fehlen, wie zwei Songs von dessen Partner EDDIE TAYLOR. Dieses Album ist ein Streifzug durch den Blues der 50er und 60er Jahre, ein Genuss für Traditionalisten und jene Zeitgenossen, die argwöhnisch den Einzug des Hardrocks in den Blues beobachten. Es könnte aber auch ein perfekter Einstieg zu den Roots des Blues für die Bluesfreunde sein, die mit Leuten wie LANCE LOPEZ, JOE BONAMASSA, JOHNNY LANG oder WALTER TROUT zum Blues gefunden haben.

Hier jetzt einzelne Songs zu besprechen macht wenig Sinn. Zu kompakt und dicht ist dieses Album geworden. OMAR KENT DYKES und JIMMIE VAUGHAN sind ebenso wie die exzellenten Session-Musiker den Wurzeln des Blues sehr nahe gekommen. Vom Riesenhit EDDIE TAYLORs von 1959, dem Titeltrack „Big Town Playboy“, bis zu SLIM HARPOs „King Bee“ – hier passt einfach alles. Hervorzuheben wären nur die großartige Roadhouse-Blueserin Lou Ann Barton, die ARETHA FRANKLINs „Think“ und JIMMY REEDs „Close Together“ mit ihrer Stimme veredelt, und der 73-jährige Harp-Player James Cotton, der unnachahmlich gefühlvoll seine Soli zu setzen versteht.

FAZIT: Ich kann mich nur wiederholen: „Big Town Playboy“ ist ein weiterer Meilenstein auf dem Jimmie Reed Highway geworden – ein Album, das in jede gut sortierte Blues-Sammlung gehört.
Es wäre allerdings auch schön, wenn OMAR & THE HOWLERS ’mal wieder etwas von sich hören ließen. Der Schreiberling dieser Zeilen bekommt langsam Entzugserscheinungen….

Steve Braun (Info) (Review 8369x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Big Town Playboy
  • Upside Your Head
  • Can't Judge Nobody
  • Think
  • Mary, Mary
  • No More Doggin'
  • Hello Mary Lee
  • Close Together
  • Dream Girl
  • Since I Met You Baby
  • Man Down There
  • King Bee

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Ulrich Meyer-Dengel
gepostet am: 29.06.2012

User-Wertung:
15 Punkte

Leider mußte Omar Kent Dyke seine diesjährige Tournee aus Krankheitsgründen absagen.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich um keine Farbe: rot, gelb, blau, sauer

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!